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Alexander Girard – Design voll Liebe

Die farbenfrohen Designs von Alexander Girard verkörpern Liebe, Lebensfreude und Warmherzigkeit. Der Designer wurde am 24. Mai 1907 als Sohn einer Amerikanerin und eines französisch-stammigen Italieners in New York geboren und wuchs anschließend in Florenz auf. Sein Studium absolvierte Girard an der Académie Royale in Rom und verfeinerte sein Können anschließend in Florenz und New York. Das Schaffen des Kosmopoliten umfasst farbenfrohes, folkloristisch inspiriertes Textildesign, Interieur Design und Design-Accessoires wie Puppen und Spielzeuge. In den 1950er-Jahren galt Alexander Girard eher als seiner Zeit voraus, zu kühn schienen damals seine bunten und quirligen Muster zu sein. Heute sind die wenigen Original-Stück heiß begehrte Objekte für Sammler und Design-Liebhaber. Ein weiteres Erbe hinterließen Alexander Girard und seine Frau Susan in Form einer beachtlichen Sammlung von folkloristischer Kunst, zeitgenössischer Kunst, Textilien und Spielzeugen, die das Ehepaar Zeit ihres Lebens bei Reisen um die ganze Welt erwarb.

Leben und Wirken von Alexander Girard: Von Herman Miller bis John Deere

Während seiner beruflichen Laufbahn kam der Designer Alexander Girard in Kontakt mit anderen namhaften Designern wie Charles und Ray Eames und George Nelson, für die er während seiner Tätigkeit als Leiter der Textilsparte von Herman Miller tätig wurde. Gemeinsam bildeten die vier Kreativen eine erfolgreiche Allianz, unter deren Zusammenarbeit großer Einfluss auf die Design-Welt von Amerika genommen wurde. Die erste industriell gefertige Kollektion, die unter der Ägide von Alexander Girard bei Herman Miller entstand, umfasste Sitzpolster mit geometrischen Mustern wie Dreiecken, Kreisen und Streifen. Als Material kam eine Baumwolle zum Einsatz, die Girard bei einer

 

Reise durch Mexiko entdeckt hatte. Weitere Auftraggeber, für die Girard tätig wurde, waren zum Beispiel die Fluggesellschaft Braniff Airlines, für die Girard von der Zuckertüte bis zum Flugzeug selbst alles neu gestalten durfte, verschiedene Restaurants und den Landmaschinen-Hersteller John Deere. Ein weiteres Projekt aus der Mitarbeit von Alexander Girard bei Herman Miller war das Showroom „T&O“ – Textiles and Objects -, das 1961 in Manhatten eröffnet wurde. Hier zeigte der Hersteller nicht nur die eigenen Textilien, sondern auch Teile aus Girards Sammlung an folkloristischer Kunst. Vermutlich waren die farbenfrohen Objekte seiner Zeit zu weit voraus, denn nach nur kurzer Zeit musste das Showroom wieder geschlossen werden.

Das Markenzeichen von Alexander Girard: Farben, Formen, Muster, Folklore

Die markante Handschrift von Alexander Girard unterscheidet die liebevollen Designs des Kreativen radikal von anderen Designern. Besonders prägnant sind die verspielten, fließenden Formen: Blumen, Menschen, Gebäude und geometrische Muster. Dabei setzt Girard konsequent auf Farben und sehr perfektionistisch durchdachte Formen, die trotz ihrer Verspieltheit auch immer streng geometrisch und auffallend ausgewogen durchkomponiert sind. Im Interieur Design ergänzen die Textilbezüge, Teppiche, Bilder und Spielzeuge von Alexander Girard perfekt die zeitlosen Entwürfe von Designern wie Charles und Ray Eames und setzen ästhetische Akzente. Von Girard stammt auch die folgende Aussage: „Der Ausdruck eines Menschen für Schönheit und Liebe ist unbegrenzt; indem man seine Augen, seine Ohren und sein Herz hierfür öffnet, kann man die Menschen der Welt vereinen.“ Und tatsächlich sind die Liebe und die Kreativität die beiden Themen, die sich als roter Faden durch alle Arbeiten von Alexander Girard ziehen.