Antonio Citterio – das architektonische Gesamtkonzept genießt Vorrang vor effekthascherischem Produktdesign
Die heute weltbekannte Mailänder Universität, das „Politecnico Milano“ war und ist seit vielen Jahrzehnten – trotz ihrer expliziten Ausrichtung auf den Schwerpunkt Architektur – vor allem eine Kaderschmiede für Allround-Designer und Ästheten, die sich auf vielen Bereichen erfolgreich betätigen und in erster Linie Design Bestseller schaffen wollen. Da ist es beinahe wohltuend zu erfahren, dass es unter den renommierten und erfolgreichen Absolventen des Mailänder Polytechnikums auch Architekten wie Antonio Citterio gibt, welche die Disziplinen Produktdesign und Möbeldesign vor allem als logische Fortschreibungen der wichtigeren Felder Architektur und Innenarchitektur sehen. Auch Antonio Citterio ist dabei durchaus sehr aktiv auf den Feldern Produktdesign und Möbeldesign, er sieht seine Arbeiten in diesen Feldern aber stets im größeren Kontext der vorhandenen Architektur im Innen- und Außenbereich. Am wirkungsvollsten kommen die Konzepte von Antonio Citterio natürlich dann zur Geltung, wenn er selbst – oder eben sein gut gehdens Mailänder Design-Büro „Antonio Citterio and Partners“ – für wirklich ALLE relevanten Bereiche einer Neugestaltung mit designerischen Mitteln verantwortlich zeichnen. Das Unternehmen „Antonio Citterio and Partners“ wurde übrigens im Jahre 1999 von Antonio Citterio und Patricia Viel ins Leben gerufen. Bereits unmittelbar nach seinem Studienabschluss am Mailänder Polytechnikum war Antonio Citterio erstmalig unternehmerisch tätig geworden als er mit seinem Studienkollegen Paolo Nava ein Design-Büro mit dem klaren Schwerpunkt Industriedesign eröffnete.
Antonio Citterio vermittelt seine einleuchtende Design-Philosophie seit 1999 auch an Studenten
Ebenfalls seit dem Jahre 1999 gibt Antonio Citterio sein Wissen und seinen bemerkenswert ganzheitlichen Ansatz auch gerne an Studenten weiter, denn Antonio Citterio hat mittlerweile zahlreiche Angebote für Lehrtätigkeiten angenommen, unter anderem an der Akademie für Architektur der Schweizer Stadt Mendrisio, an der renommierten Mailänder Domus-Akademie und an der „La Sapienza-Universität“ in der ewigen Stadt Rom. Trotz reger Lehrtätigkeit kommen auch nach 1999 seine eigenen Entwürfe für namhafte Kunden wie Kartell, B&B Italia, Vitra und Hansgrohe zum Glück nicht zu kurz. Weiterhin entwirft er raffinierte Sitzmöbel, Betten und Regale und fügt diese Möbel-Entwürfe schlüssig in ein übergeordnetes architektonisches Konzept ein. So war es nur folgerichtig das er in den Jahren nach 2002 immer wieder wichtige Design-Preise erhielt, unter anderem die Ernennung zum „Royal Designer for Industry“ in Großbritannien.