Gianfranco Frattini (1926-2004)
Der norditalienische Architekt und Industriedesigner Gianfranco Frattini ist wie viele seiner erfolgreichen Kollegen Absolvent der Polytechnischen Hochschule Mailand im Fachbereich Architektur. Nachdem er nach seinem Studium zunächst im Büro seines Professors und Mentors Gio Ponti gearbeitet hatte, gründete er sein eigenes Architekturbüro. Doch um Einrichtungsstücke und geeignete Beleuchtung für seine eigenen vier Wände zu entwickeln, wandte er sich bald dem Möbeldesign zu. Über seine gesamte Laufbahn hinweg betätigte sich Gianfranco Frattini in den Gebieten Innenarchitektur und Industriedesign. Er arbeitete im Bereich der Innenarchitektur und der Gestaltung von ganzen Apartments, Boutiquen und Restaurants in Rom, Mailand und Genua. Parallel dazu machte er sich einen Namen im Bereich Produktdesign als Berater für eine Vielzahl von italienischen Unternehmen, unter anderem für Cassina, G. B. Bernini, C&B Italia, Luci, Arteluce und Artemide. Das italienische Design der späten 1950er und 60er Jahre prägte er entscheidend mit. Für sein Werk wurden ihm unzählige Preise und Auszeichnungen verliehen, darunter der prestigeträchtige Designpreis Compasso D’Oro.
Innovative Materialien und flexibler Nutzen
Im Bereich des Beleuchtungsdesigns schuf Frattini unter Verwendung industrieller Komponenten auf überraschende Weise weiche und romantische Effekte. Die edle Tischleuchte 597 aus gedrehtem Aluminium und Kunstseide Fransen strahlt feine Lichtfäden aus. Sie entstand in Zusammenarbeit mit dem führenden italienischen Leuchtenhersteller Artemide, genau wie der vielleicht bekannteste Gianfranco Frattini Entwurf: die extravagante Leuchte Boalum, die er zusammen mit Livio Castiglioni entwickelte. Für das Lichtobjekt, das nicht nur von seinem Namen her an eine Schlange erinnert, verwendeten die beiden Designer ein transluzentes, flexibles PVC Rohr, verdrahtet und mit Torpedolämpchen versehen. Die multifunktionale Tisch-, Boden- und Wandleuchte kann theoretisch ad infinitum zusammengesteckt und beliebig zusammengerollt werden.
Designklassiker der 60er Jahre
Für Bernini entwarf Frattini elegantes Mobiliar aus Palisander: Kleine Schränkchen, Tische, Anrichten und Sekretäre. Ein anderes wichtiges Material der 1960er Jahre, Kunststoff, taucht in seinen Arbeiten für Cassina auf, für die der Designer unter anderem stapelbare Beistelltische gestaltete. Deren dekorativ gerillte Beine rufen Erinnerungen an die Kannelierung griechischer Säulen hervor. Oder darf es lieber ein Couchtisch aus verchromtem Stahl mit dicker Glasplatte sein? Entdecken Sie die den geschmackvollen italienischen Lebensstil „Made In Italy“ im Design von Gianfranco Frattini auch bei design-bestseller.de!