Jasper Morrison – „Artenschutz“ für englische Designer
Jasper Morrison (Jahrgang 1959) stammt gebürtig aus London, wuchs allerdings für einige Jahre in New York auf und kehrte erst zum Studium in seine englische Heimat zurück. Seinen Bachelor im Fach Design erwarb Jasper Morrison an der Kingston Polytechnic Design School im Jahre 1982 und krönte diesen Studienabschluss drei Jahre später – 1985 – mit einem Master-Degree am renommierten Royal College of Art, welches sich ebenfalls in der englischen Hauptstadt befindet. Seitdem hält Jasper Morrison sehr entschlossen die „englische Fahne“ hoch, denn er ist bis heute tatsächlich einer der ganz wenigen Designer aus dem Vereinigten Königreich, denen große internationale Anerkennung zuteil wurde. Mit einer ganzen Reihe seiner zwischen Eleganz und Minimalismus schwankenden Design-Philosophie konnte er unter anderem die Juroren des red dot design award, des iF Design Awards und des Designpreises der Bundesrepublik Deutschland überzeugen. À propos Deutschland: Mit diesem Land mit großer Design-Tradition verbindet Jasper Morrison eine lange gemeinsame Geschichte:
„Liebe auf den ersten Blick“ - Jasper Morrison und Hannover
Auf Grund seiner späteren Studienzeit an der renommierten Berliner Hochschule für Bildende Künste hat Jasper Morrison natürlich auch eine ganz besondere Beziehung zu
Deutschland. Vor allem mit der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover verbindet Jasper Morrison – spätestens seit den intensiven Vorbereitungen zur Weltausstellung EXPO 2000 – eine besonders innige Beziehung. So entwarf unter anderem das komplett neu überarbeitete Design der Stadtbahn-Züge vom Typ TW 2000. Diese Triebwagen werden nun ausschließlich bei der Stadtbahn in Hannover eingesetzt. Bereits im Jahre 1994 wurden von Jasper Morrison erste Konzeptstudien für diesen „Silberpfeil“ unter den Stadtbahnen entworfen, bis zur Vorstellung des ersten serienreifen Prototyps dauerte es allerdings noch einmal drei Jahre. Pünktlich zur Weltausstellung EXPO fuhren dann die neuen Züge durch Hannover und bekamen viel PR und öffentliches Interesse, von welchen der Designer Jasper Morrison natürlich noch lange profitierte. In Hannover war übrigens an einem weiteren bemerkenswerten Projekt aktiv beteiligt: BUSSTOPS. Dieses Kunstprojekt fand in den Jahren zwischen 1990 und 1994 statt und beinhaltete die Konzeption von zwölf halboffenen Haltestellen für Bahnen und Busse im Stadtgebiet von Hannover. Eine dieser Haltestellen stammte schließlich aus der Feder von Jasper Morrison. Obwohl eher schlicht – beinahe unauffällig gehalten – zieht die Morrisonsche Haltestelle am Aegidientorplatz auch heute noch ganz unwillkürlich die Blicke der Passanten und Hannover-Touristen auf sich.